Gut 20 Mitglieder und Freunde der Kolpingsfamilie St. Meinolf besuchten die Freilichtbühne in Hamm-Heessen. Wie in den vergangenen Jahren brachten sie gutes Wetter mit. So war es ein reines Vergnügen an einem lauen Sommerabend auf die liebevoll gestalteten Kulissen, die rauschenden Baumwipfel und den Abendhimmel dahinter zu schauen und dabei der aktuellen Aufführung zu folgen.
In diesem Jahr hat sich die Freilichtbühne wieder eine bekannte Geschichte vorgenommen. „Sister Act“ hatte 1992 als Film Premiere. Die 2006 erschienene Bühnenfassung enthält zwar nicht die Hits aus dem Film, aber einen ebenfalls gut anzuhörenden musikalischen Hintergrund zu der Geschichte um die Nachtclubsängerin Dolores. Dolores beobachtet einen Mord, muss sich verstecken und landet in einem Nonnenkloster. Hier bringt sie den eher mäßigen Chor in Schwung und beschert der Kirche ungeahnte Besucherströme. Zuletzt dürfen die Nonnen sogar vor dem Papst auftreten. Doch vorher gibt es einige Missverständnisse, Befremden über die Lebensweise „der anderen“ und Verfolgungsjagden.
Das Ganze wird mit viel Spielfreude auf die Bühne gebracht. Man käme kaum auf die Idee, dass alle Mitwirkenden Laien sind. Nicht nur die Hauptdarsteller sind beeindruckend. Im Hintergrund und auf den Seitenbühnen geschehen, ganz nebenbei, so viele Dinge, dass man gar nicht weiß, wohin man gerade schauen soll, um nichts zu verpassen. Die Spaziergänger, die Barbesucher, die Menschen rings um die Feuertonne, jede kleine Rolle trägt dazu bei, das Stück zu einem Erlebnis zu machen. Ganz nebenbei: Die Ehrenamtlichen an Grill und Getränkeständen könnten überall als Profis arbeiten.
Am Ende des Stückes steht die Erkenntnis: Jeder hat Träume, Talente und wenn wir uns gegenseitig akzeptieren und zueinanderstehen, schaffen wir mehr als jeder, der allein und hartnäckig seine Lebensweise als die einzig richtige verteidigt.
Die Nonnen bleiben, wie sie sind – aber mit viel mehr Lebensfreude.
Dolores bleibt, wie sie ist – aber zuversichtlicher, selbstbewusster und dankbar für echte Freundschaft.
Die Besucher aus Bielefeld kommen gerne wieder.
Text: Chr. Kleine