St. Hedwig ab L

Mischkowsky, Herbert Ordinatrat

Apost. Protonotar Ordinariatsrat Prälat Herbert Mischkowsky  21.07.1969  bis 18.12.1998

Die damalige politische und kirchliche Situation  1969 wird in dem Buch beschrieben:

Beiträge zur THEOLOGIE; Kirche und Gesellschaft im 20 Jahrhundert Band 5 Rainer Bendel, Stephan M Janker (Hg),
Vertriebene Kathloiken-Impulse für Umbrüche in der Kirche und Gesellschaft.?

 Nachfolgender Text auf  Seite 192 Aus dem Archiv des Bistum Görlitz Nachfolgender Text auf  Seite 192 Aus dem Archiv des Bistum Görlitz.

Noch immer wurden von den DDR-Behörden die Besuche von Einwohnern Westberlins und der Bundesrepublik Deutschland in der DDR sehr unter-schiedlich behandelt, sodass es dem Kapitelsvikar geraten schiert, neben Prälat Dr. Wuttke auch einen Priester in einem westlichen Bundesland als Mitarbeiter des erzbischöflichen Amtes Görlitz zu suchen. Dies wurde 1967 in der Person des Breslauer Diözesanpriesters Herbert Mischkowsky möglich. Er wurde auf  Bitten von Kapitelsvikar  Schaffran von seinem Dienst in der Erzdiözese Paderborn entlaste, zum Ordinariatsrat  des Erzbischöflichen Amtes Görlitz ernannt und richtete seinen Dienstsitz in Hildesheim ein. Herbert Mischkowsky war seitdem bis zur politischen Wende (1989) eine, zuverlässige, politisch kluge Kontaktperson des jeweiligen Ordinarius in Görlitz über die innerdeutsche Grenze hinweg und vertrauenswürdiger Assistent bei den diversen Besuchen des Görlitzer Bischofs in Rom. Viele Schriftstücke, die den Machthabern in der DDR nicht in die Hände fallen durften, wurden ihm zur Aufbewahrung gegeben, so dass in Hildesheim ein Quasi‑Geheimarchiv des Bischofs von Görlitz entstand.

Inzwischen zeichnete sich immer deutlicher die Notwendigkeit ab, für die in München lagernden Breslauer Archivalien eine neue Unterbringung zu schaffen. Das Metropolitankapitel in Görlitz konnte erreichen, dass auf seine Kosten in der Abtei Grüssau in Bad Wimpfen/Neckar 1966/67 der nötige feuersichere Raum geschaffen und die Materialien von München dorthin überführt wurden. Bis 1968 verwaltete der Abteiarchivar P. Andreas Michalslci OSB diese von nun an als Diözesanarchiv" bezeichneten Archivalien. 1968 übernahm P. Dr, Ambrosius Rose OSB die Leitung dieses Archivs. Zu diesem Zweck und zur juristischen Absicherung ernannte Kapitelsvikar Schaffran ihn (Herbert Mischkowsky) 1969 zum Ordinariarsrat und Diözesanarchivar im Erzbischöflichen Amt Görlitz.

Die staats‑kirchenrechtlichen Veränderungen durch die 1972 durchgeführte Neuordnung der Diözesen im polnischen Hoheitsgebiet wirkten sich zwar schmerzlich für das Rechtsempfinden aller Heimatvertriebenen aus; die juristische Zuordnung der bisherigen Institutionen blieb aber im Wesentlichen erhalten‑, aus dem Diözesanbereich Görlitz‑Cottbus wurde die Apostolische Administratur Görlitz, die an Stelle eines Kapitelvikars nun den bisherigen Weihbischof Bernhard Huhn als Apostolischen Administrator bekam, aus dem Erzbischöflichen Amt Görlitz wurde das Ordinariat der Apostolischen Administratur Görlitz, das weiterhin seine Vertretung im Büro Prälat Wuttke in Westberlin hatte, und Prälat Mischkowsky blieb in Hildesheim die sehr wichtige „Mauerschwalbe" des Ordinarius von Görlitz.